Regionales Entwicklungskonzept (REK)
Kurzfassung
LOKALE AKTIONSGRUPPE OBERPFÄLZER SEENLAND e. V.
1. Vorsitzender. Herr Landrat Volker Liedtke
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BEARBEITUNG: landimpuls GmbH, 93128 Regenstauf
0. Evaluierung 2002 - 2007
Mit 31 Projekten, einer Gesamtinvestition von 2.374.272 € und einer LEADER+ Förderung von 1.206.396 € (bis 31.12.2006) wurde eine erfolgreiche Entwicklung im Oberpfälzer Seenland angestoßen. Der Bekanntheitsgrad als Tourismusregion nach innen und außen konnte damit deutlich erhöht werden. Die Infrastruktur für Freizeit und Erholung wurde erheblich aufgewertet und viele Projekte zur Sicherung des natürlichen und kulturellen Erbes konnten realisiert werden. Mehr Wert soll in Zukunft gelegt werden auf die
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stärkere Einbindung der Bevölkerung und wecken des Humanpotenzials,
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stärkere Kooperation mit der Land- und Forstwirtschaft, z. B. im Bereich „Oberpfälzer Karpfen als regionale Spezialität“,
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stärkere Erschließung des Potenzials an Tagesreisenden und Naherholern.
Aus heutiger Sicht war die gewählte Strategie richtig. Der Prozess zur Entwicklung der Region von der Bergbaulandschaft mit den großen Tagebauseen zu einer touristischen Region ist, auch mit Unterstützung durch LEADER+, in vollem Gange. Die Entwicklung zu einer nachhaltig stabilen Tourismusregion ist aber noch keineswegs abgeschlossen.
1. Abgrenzung und Lage des Gebietes
Das Oberpfälzer Seenland (OSL) befindet sich im südlichen Landkreis Schwandorf, im Regierungsbezirk Oberpfalz. Die Region umfasst die Gemeindegebiete der Großen Kreisstadt Schwandorf, der Städte Neunburg v. W. und Nittenau, der Märkte Bruck i. d. OPf. und Schwarzenfeld sowie der Gemeinden Bodenwöhr, Steinberg am See und Wackersdorf. In diesem Gebiet sind keine kreisfreien Städte vorhanden. Keine der genannten Gemeinden ist zugleich Mitglied einer anderen LAG. Innerhalb der LAG bestehen keine Integrierten Ländlichen Entwicklungskonzepte (ILEK). Das Oberpfälzer Seenland hat eine Fläche von 507,84 km². Die Einwohnerzahl von 66.485 entspricht 46 % der gesamten Landkreisbewohner. Die Bevölkerungsdichte beträgt 131 Einwohner pro km².
Das LAG-Gebiet ist eine ehemalige Bergbauregion, in der jahrzehntelang Braunkohle und Kies im Tagebau gefördert worden sind. Daraus sind viele große Tagebauseen wie der Steinberger See, der Murner See, der Brückelsee und der Ausee entstanden.
Zusammen mit dem Hammersee, dem Eixendorfer Stausee und mit den Flächen der Teichwirtschaft ist der Landkreis Schwandorf außerhalb der Voralpen der wasserreichste Landkreis in Bayern.
Nach der Beendigung des Braunkohleabbaus Ende der 70er Jahre entstand in diesem Gebiet ein großer Bedarf an Flächengestaltung. Der 1997 gegründete Zweckverband Oberpfälzer Seenland hat sich zum Ziel gesetzt, den Umbau der ehemaligen Bergbauregion in eine Tourismusregion voranzutreiben.
Gespräche und Bemühungen mit Nachbargemeinden, bezüglich einer Ausweitung des OSL-Gebietes sind leider ergebnislos geblieben. Dafür sehen wir insbesondere drei Gründe:
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Teilregionen, die sich bereits in eigenen Strukturen organisiert haben (ROEK Städtedreieck und LAG Brückenland), haben verständlicherweise kein großes Interesse, diese Strukturen - zumal sie erfolgreich sind - wieder aufzugeben.
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Manchen kleinen Gemeinden mit geringem Entwicklungspotenzial fehlt schlichtweg die Einsicht und die Innovationskraft, die Chancen einer regionalen Kooperation zu erkennen.
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Fast alle anderen Kommunen haben sich ebenfalls touristisch zu bestimmten von der Landschaft her geprägten Regionen zusammengeschlossen. Eine Identifikation mit dem Seenland fällt ihnen deshalb schwer.
Das Oberpfälzer Seenland hat sich im März 2008 inhaltlich neu ausgerichtet und verbreitert. Als Netzwerkregion Oberpfälzer Seenland will die LAG erneut die Nachbargemeinden ansprechen und doch eine Ausweitung des Gebietes erreichen.
2. Ausgangslage und Bestandsaufnahme
Allgemeine Grundlagen
Die Fläche des Oberpfälzer Seenlandes ist sehr wald- und wasserreich. Der Anteil der landwirtschaftlichen Nutzfläche ist dagegen vergleichsweise gering. Das Gebiet verzeichnet eine stetige Zunahme der Einwohner, jedoch mit geringeren Zuwachsraten als im Bayerndurchschnitt. Die Überalterungstendenz ist, wie anderswo auch, deutlich erkennbar.
Die Verkehrsanbindung kann mit den Entwicklungsachsen A 93, B 85, B 15 sowie der A 6 und B 16 und mit den Bahnhauptstrecken München-Berlin und Nürnberg-Pilsen als sehr gut bezeichnet werden.
Natürliche Grundlagen
Auf dem Gebiet des Oberpfälzer Seenlandes befinden sich vier der fünf Naturschutzgebiete des Landkreises Schwandorf. Folgende FFH- und SPA-Gebiete haben einen Flächenanteil von 1700 ha im OSL-Gebiet:
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Talsystem von Schwarzach, Auerbach, Ascha
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Charlottenhofer Weihergebiet, Hirtlohweiher (beide auch SPA-Gebiet) und Langwiedteiche
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Schwarzwihrberg bei Rötz
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Regentalhänge bei Hirschling
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Chamb, Regentalaue, Regen
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Naab unterhalb Schwarzenfeld
Die Seenland-Gemeinden sind bis auf Schwandorf und Steinberg am See Teil zweier Naturparke. Teilabschnitte der Flüsse Naab, Schwarzach und Regen mit jeweils etlichen Zuflüssen winden sich weitgehend naturnah durch das LAG-Gebiet.
Wirtschaftlich Grundlagen
In den letzten beiden Jahrzehnten vollzog sich ein tief greifender Wandel von den „Altindustrien“ wie Bergbau, Metallverhüttung und Textilverarbeitung zu modernen Fertigungsbetrieben (Kfz, Elektronik, Maschinenbau, Nahrungsmittelindustrie). Bedeutend ist das Industriegebiet „Westlicher Taxölderer Forst“ in Wackersdorf mit über 2.700 Arbeitsplätzen. Seit 1998 liegt die Arbeitslosenquote im Lkr. Schwandorf unter dem Bayerndurchschnitt.
In der Landwirtschaft sind ein erheblicher Rückgang der Betriebe und ein hoher Anteil an Nebenerwerbslandwirten zu verzeichnen. Mit 70 % der landwirtschaftlichen Nutzfläche an Ackerland und nur 30 % Grünland ist der Lkr. Schwandorf trotzdem ein wichtiger Agrarstandort der Oberpfalz. Weitere Schwerpunkte sind die Direktvermarktung mit dem Oberpfälzer Bauernmarkt sowie die Landschaftspflege.
Der Lkr. Schwandorf und v. a. das OSL-Gebiet ist eines der bedeutendsten Teichgebiete Bayerns. 128 Betriebe bewirtschaften 929 ha Teichfläche. Der Waldanteil beträgt 43 %. Zwei Drittel davon werden von ca. 8.000 privaten Waldbesitzern bewirtschaftet, ein Drittel ist Staatswald. Bei den Baumarten überwiegt die Kiefer mit 72 % Anteil. Kooperationen der Land- und Forstwirtschaft mit dem Tourismus im Oberpfälzer Seenland bieten sich v. a. in den Bereichen Landschaftspflege, Direktvermarktung und Teichwirtschaft/Fisch an.
Grundlagen Regionale Energie
Nennenswerte Initiativen im Bereich regionale Energie sind u. a.:
Kommunale Initiativen
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Stadtwerke Neunburg v. W.
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Fernwärmeversorgung Schwandorf
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European EnergyAward Bruck i. d. OPf.
Initiativen in Land- und Forstwirtschaft
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10 Biogasanlagen und Sitz von Schmack Biogas AG
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Zahlreiche Pflanzenöl betriebene BHKW und zunehmende Hackschnitzel- und Pelletsheizungen
Sonstige private Initiativen
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Hohes Potenzial an Sonnenkollektoren und Photovoltaikanlagen
Touristische Grundlagen
Die vielen attraktiven Landschaftsräume eignen sich sowohl für eine erholende als auch für eine intensive Freizeitnutzung. Schwerpunkte sind das Umfeld der Seen und Teichgebiete, die Flussläufe und die ausgedehnten Wälder. Es dominieren naturnahe Erholungseinrichtungen, Rad-, Wander- und Walkingangebote, aber auch erlebnisreiche Wassersportangebote. Herausragende kulturelle Angebote sind die historischen Felsenkeller, das Oberpfälzer Künstlerhaus, die historischen Festspiele „Vom Hussenkrieg“ und die „Geisterwanderung“, sowie der Musiksommer in Schwarzenfeld. Mit 2.600 Gästebetten werden ca. 260.000 Übernachtungen pro Jahr abgewickelt. Die sieben Campingplätze findet man v. a. an den Seen und am Regen.
3. Stärken-Schwächen-Analyse
Basis für die Ermittlung der Stärken und Schwächen waren folgende Diskussionen und Unterlagen:
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Evaluierungs-Ergebnisse des LEADER+ Prozesses
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Fachliche Daten und Fakten der Bestandsanalyse
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Diskussion im Rahmen einer Klausurtagung der LAG am 13./14. Juli 2007
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Diskussion in den Arbeitskreisen
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Zukunftswerkstatt am 08. März 2008
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Gespräche mit Fachstellen und Schlüsselpersonen
Stärken |
Schwächen |
Kultur und Soziales
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Natur und Landschaft
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Wirtschaft
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Landwirtschaft
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Regionale Energie
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Tourismus
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Als spezifischer Handlungsbedarf aus der Stärken-Schwächen-Analyse ergibt sich insbesondere:
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Ausweitung des Themenspektrums auf Bereiche wie demografische Entwicklung und regionale Energie
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Aufbau eines breiten Netzwerkes mit Partnern aus allen Bereichen
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Entwicklung erlebnisorientierter Angebote
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Stärkere Wertschöpfung bezüglich der Regionalprodukte und Vernetzung mit dem touristischen Bereich
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Minimierung der Zielkonflikte Naturschutz und Erholungsnutzung
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Vernetzung der verschiedenen Tourismusangebote und stärkere Ausrichtung auf Tagesgäste
und Naherholung
4. Lokale Aktionsgruppe Oberpfälzer Seenland e. V.
Die LAG hatte unter LEADER+ keine eigene Rechtsform. Bei der LAG-Versammlung am 10. September 2007 wurde jetzt der Verein „Lokale Aktionsgruppe Oberpfälzer Seenland e.V.“ von 25 Gründungsmitgliedern eingerichtet und die Satzung sowie das Regionale Entwicklungskonzept verabschiedet. Weitere Mitglieder aus den Arbeitskreisen sind dem Verein bereits beigetreten. Von der Struktur her gliedert sich der Verein in fünf Bereiche:
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LAG-Mitgliederversammlung
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LAG-Vorstand
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Geschäftsführender Vorstand
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Arbeitskreise
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Fachbeirat
Mitglied der LAG-Versammlung kann jeder werden, der die Ziele der Satzung unterstützt. Die Versammlung verabschiedet das REK und wählt den LAG-Vorstand. Nach einer Satzungsänderung am 29. April 2008 besteht der LAG-Vorstand aus drei geborenen Mitgliedern (Vertreter des Zweckverbandes OSL) und mindestens sechs gewählten Mitgliedern aus den Reihen der WiSo-Partner. Die Satzung garantiert also einen Stimmenanteil der WiSo-Partner von 66 %. Derzeit sind durch die LAG-Versammlung sogar 10 WiSo-Partner gewählt, was einem Stimmenanteil von 75 % entspricht.
Der LAG-Vorstand steuert im Wesentlichen den Entwicklungsprozess und entscheidet über Projektanträge zu „Leader in ELER“. Aus seiner Mitte wählt der LAG-Vorstand einen 1. Vorsitzenden und zwei Stellvertreter als Geschäftsführenden Vorstand.
1. Vorsitzender des LAG Oberpfälzer Seenland e.V. ist aktuell Herr Landrat Volker Liedtke.
Die Versammlung hat fünf Arbeitskreise eingerichtet, die dem Verein themenspezifisch zuarbeiten und Antragsrecht in der Versammlung besitzen.
Der Fachbeirat besteht ausschließlich aus Vertretern von Behörden und öffentlichen Körperschaften.
Das Projektmanagement (LAG-Management) wird künftig in das derzeit im Aufbau befindliche Regionalmanagement des Landkreises Schwandorf integriert werden.
Bottom-up Prozess
Folgende Initiativen wurden ergriffen, um neue Ansätze zu erarbeiten und das Konzept einem möglichst breiten Abstimmungsprozess zu unterziehen:
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LAG-Klausurtagung am 13./14. Juli 2007
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Zukunftswerkstatt und Strategie-Workshop am 08. März 2008
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LAG-Versammlungen am 10. September 2007, am 31. Januar 2008 und am 29. April 2008
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Projektentwicklung in div. Arbeitskreistreffen
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Fachgespräche mit neuen Partnern, Behörden und Fachstellen
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Kontakte und Gespräche mit Nachbarregionen zwecks Kooperationsprojekten
5. Leitbilder und Zielvorstellungen
Die folgende Grafik stellt die beschlossenen Leitsätze und Entwicklungsziele übersichtlich dar.
6. Entwicklungsstrategie und Handlungsfelder
Die Zukunftswerkstatt Anfang März dieses Jahres hat die Grundlage für eine neue Entwicklungsstrategie im Oberpfälzer Seenland geschaffen. Die inhaltlichen Schwerpunkte und Handlungsfelder werden insbesondere um die Bereiche „Demografische Entwicklung“ und „Regionale Energie“ erweitert. Ebenso wird ein breites Netzwerk an Partnern aufgebaut, die in der LAG aktiv mitarbeiten. Das neue Motto drückt die Entwicklungsstrategie treffend aus:
„Netzwerkregion Oberpfälzer Seenland“
Die Netzwerkstrategie muss dabei auf folgenden zwei Ebenen ausgebaut werden:
> Aufbau eines Themennetzes
> Aufbau eines Partnernetzes.
Themen-Netz
Das neue Themennetz zielt auf eine ganzheitliche Regionalentwicklung und umfasst folgende Themen und Handlungsfelder:
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HF 1: Generationen reichen sich die Hand:
Demografischer Wandel und soziale Infrastruktur -
HF 2: Kulturelle Wurzeln werden lebendig:
Heimatgeschichtliche und zeitgenössische Kultur und ihre erlebnisorientierte Präsentation -
HF 3: Land(Wirt)schaft ist unser Kapital:
Natur und Kulturlandschaft, sowie Land- und Forstwirtschaft -
HF 4: Regionale Energiepotenziale haben Zukunft
Regionale bzw. regenerative Energieressourcen und CO²-Reduzierung -
HF 5: Tourismus und (Nah)Erholung stärken die Region
Vernetzung und qualitativer Ausbau von Infrastruktur und Dienstleistung im Tourismus
Entscheidend ist dabei, dass die Themen nicht parallel nebeneinander diskutiert und bearbeitet werden, sondern eine echte Vernetzung der Sichtweisen hergestellt wird.
Partner-Netz
Für die einzelnen Handlungsfelder wurden geeignete Initiativen und Einzelpersonen angesprochen und als Partner für die Entwicklung des Oberpfälzer Seenlandes gewonnen, dies sind z. B.
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Initiative Lernende Region im Landkreis SAD
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Bildungsträger, wie Volkshochschule Schwandorf, Döpfer Schulen Schwandorf
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Initiative Familienfreundlichkeit im Landkr. SAD
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Verein Partner für den Landkreis SAD
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Agenda21-Initiative des Landkreises SAD
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Naturpark Oberpfälzer Wald
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Landschaftspflegeverband Schwandorf
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Umweltstation FUKS, Neunburg v. W.
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Bund Naturschutz, Ortsgruppe Nittenau
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Energieexperten, wie Schmack Biogas oder Stadtwerke Neunburg v. W.
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Oberpfälzer Künstlerhaus
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Orts- und Heimatpfleger im OSL
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Museumsleitungen der Region
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Gästeführervereinigung im Landkreis Schwandorf
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Kulturförderkreis
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Amt für Ländliche Entwicklung Oberpfalz
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Amt für Landwirtschaft Schwandorf mit verschiedenen Fachstellen und Arbeitskreisen
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Bauernmarktverein Schwandorf
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Jugenberg-Bauern
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Bayerischer Bauernverband Kreis Schwandorf
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Tourismusverantwortliche der Kommunen
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Zweckverband Oberpfälzer Seenland
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Sparkasse im Landkreis SAD
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BMW AG Wackersdorf
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Viele Einzelpersonen:
Gleichstellungsbeauftragte im LK SAD, Staatliches Schulamt LK SAD, Vertreter von Kolpingfamilie und Katholischer Landvolkbewegung, Elternbeiräte von KiGa und Schule, Förster aus der Region, Zahlreiche Gastronomen …
7. Umsetzung von Hauptmaßnahmen
In Abstimmung mit dem Amt für Ländliche Entwicklung Oberpfalz wurden folgende bereits geplante Maßnahmen aus der Flurneuordnung (FE) und der Dorferneuerung (DE) in das REK aufgenommen.
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DE/FE Steinberg am See: Informations- und Kommunikationsmittelpunkt Rathausplatz Steinberg am See; sowie Seenrundweg mit innovativem, erlebnisorientiertem Infosystem und Seemobiliar
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DE Irrenlohe: Dorfgemeinschaftshaus Irrenlohe mit Direktvermarkterladen
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DE Seebarn: Inwertsetzung Erdkeller und Einbeziehung in das Heimatmuseum
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DE Katzdorf: Lückenschluss im Radwegesystem Bayerisch-Böhmischer Freundschaftsradweg-Oberpfälzer Seenrundweg
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FE Mitterauerbach: mit ökologischer Schwerpunktsetzung
In Abstimmung mit dem Amt für Landwirtschaft und Forsten Schwandorf wurden folgende Diversifizierungs-Maßnahmen in das REK aufgenommen:
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Erlebnisbauernhof Brunner
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Regionalprodukt Fisch
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Regionstypisches Leitprodukt Fisch
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Regionaltheken und SouvenirEcken
Im Bereich Landschaftspflege- und Naturparkrichtlinie wurden folgende Projekte mit dem Naturpark Oberpfälzer Wald sowie mit der Unteren bzw. der Höheren Naturschutzbehörde abgestimmt:
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Biotopverbund Jura - Oberpfälzer Wald - Regensburger Vorwald (LPV Schwandorf)
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Arten- und Biotopschutz durch eine naturschutzorientierte Nutzung landwirtschaftlicher Flächen und Förderung der Biodiversität
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Bewusstseinsbildung bei der Bevölkerung für den Zusammenhang „Naturschutz - Landschaftserhaltung Naherholung“
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Lern- und Erlebnishof Sulzbach
Ökologische Aufwertung von Feucht- und Weihergebieten und naturnahe Bewirtschaftung von Still- und Fließgewässern
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Umsetzung der Besucherlenkungsmaßnahmen im Charlottenhofer Weihergebiet
8. Umweltschutz und Nachhaltigkeit
Eine nachhaltige Entwicklung berücksichtigt gleichzeitig drei Aspekte:
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Sozio-kulturelle Komponente
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Ökonomische Komponente
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Ökologische Komponente
Das Themennetz des Oberpfälzer Seenlandes erfasst mit den Handlungsfeldern und den ihnen zugeordneten Zielen und Projektvorschlägen alle drei Komponenten in gleichem Maße.
Sozio-kulturelle Komponente
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HF 1: Generationen reichen sich die Hand
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HF 2: Kulturelle Wurzeln werden lebendig
Ökonomische Komponente
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Diversifizierungsprojekte aus
HF 3: Land(Wirt)schaft ist unser Kapital -
HF 4: Tourismus und (Nah)Erholung stärken die Region
Ökologische Komponente
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Naturschutzprojekte aus
HF 3: Land(Wirt)schaft ist unser Kapital -
HF 4: Regionale Energiepotenziale haben Zukunft
Entscheidend dabei ist, dass die Handlungsfelder nicht isoliert betrachtet werden, sondern dass auch Querverbindungen hergestellt werden. Im Rahmen der Bewertung mit den Projektauswahlkriterien (Kapitel 10) wird auch jedes einzelne Projekt im Genehmigungsverfahren durch den LAG-Vorstand nochmals auf seine Nachhaltigkeit hin überprüft.
9. Geplante Zusammenarbeit zwischen ländlichen Gebieten
Der LAG Oberpfälzer Seenland e.V. wird ihre bisherige Kooperation mit neuen Partnern ausbauen. Durch die Zusammenarbeit mit anderen Regionen in ländlichen Gebieten sollen Netzwerke über den eigenen Tellerrand hinaus geschaffen, und der gebietsübergreifenden Wissens- und Erfahrungsaustausch in verschiedenen Handlungsfeldern gestärkt werden.
Von der Struktur her werden zwei Formen der Kooperation praktiziert:
1. Regionale Kooperation
Mit den benachbarten Regionen besteht bereits eine langjährige Kooperation. Diese soll insbesondere auf dem Gebiet Naturschutz und Regionalvermarktung fortgesetzt werden:
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LAG Regensburger Vorwald-Jura
(im Landkreis Regensburg) -
LAG Regina (im Landkreis Neumarkt i.d.OPf.)
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LAG Amberg-Sulzbacher Land
(im Landkreis Amberg-Sulzbach) -
ROEK Städtedreieck (im Landkreis Schwandorf)
Folgende Projekte werden ganz konkret für das gesamte Gebiet umgesetzt:
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Biotopverbundprojekt
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Ausbau Regionalmarke Juradistl
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Netzwerk Umweltbildung
2. Projektbezogene Kooperation
Des Weiteren besteht eine punktuelle Zusammenarbeit mit anderen Regionen in folgenden Einzelprojekten:
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Aufwertung der Jakobswege in Ostbayern
Kooperationspartner:
LAG Brückenland Bayern-Böhmen; LAG Amberg-Sulzbacher Land, LAG Regina; LAG Cham, LAG Straubing-Bogen, LAG Regensburger Vorwald Jura, LAG Kelheim -
Wandern und Radeln ohne Gepäck
Federführend: LAG Oberpfälzer Seenland e.V.
Kooperationspartner:
LAG Cham, LAG Brückenland Bayern-Böhmen -
LAG übergreifende Öffentlichkeitsarbeit
Federführend: LAG Oberpfälzer Seenland e.V.
Kooperationspartner: LAG Cham -
Aufwertung Regionalprodukt Fisch
Kooperationspartner:
LAG InitiAktivkreis Tirschenreuth, AOVE e.V.
10. Projektplanungsübersicht und Projektauswahlkriterien
Insgesamt sind bislang ca.60 Projektansätze beschrieben worden. Diese verteilen sich gleichmäßig auf die einzelnen Handlungsfelder. Im Folgenden sind nur die Schlüsselprojekte aufgeführt:
Handlungsfeld 1:
Generationen reichen sich die Hand
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Familienpass
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Ehrenamtsbörse
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Babysitter-Dienst
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Familienfreundliche Unternehmen
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Seenland barrierefrei
Handlungsfeld 2:
Kulturelle Wurzeln werden lebendig
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Kulturring Oberpfälzer Seenland
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Mittelalterliche Altstraßen
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Sakralbauten
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MuSeenland
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OSL und Schule
Handlungsfeld 3:
Land(wirt)schaft ist unser Kapital
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Besucherlenkung Charlottenhofer Weiher
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Ausbildungsprogramm Seenland-Ranger
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Netzwerk Umweltbildung
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Biotopverbundprojekt
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Rekultivierung Westfeld
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Regionalprodukt Fisch
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Kartoffel als regionstypisches Leitprodukt
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Aufbau von Regionaltheken und SouvenirEcken im OSL-Gebiet
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Holzstraße mit Anbindung an Qualitätswanderweg Goldsteig
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Indoor-Anlage auf Erlebnisbauernhof Brunner
Handlungsfeld 4:
Regionale Energiepotenziale haben Zukunft
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Energiebüro
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Potenzialstudie Regionale Energie
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Energie-Autarkes Seenland
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Energiegarten
Handlungsfeld 5:
Tourismus und (Nah-)Erholung stärken die Region
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Dachorganisation Gästeführervereinigung
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„Seenland - Just in Time“
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Erlebnispark „Wasser-Kohle-Ton“
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Zertifizierung der Wanderwege
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Seenrundweg Steinberger See
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Wandern und Radeln ohne Gepäck
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Naherholung Schwarzenfeld
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Erlebnisbereich Angerinsel
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Marketing Felsenkeller Schwandorf
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Marketingaktion Naherholung in Regensburg, Nürnberg und Weiden
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Rad- und Wanderparadies Wackersdorf-Steinberg
Handlungsfeld 6:
LAG-Projektmanagement und LAG-Öffentlichkeitsarbeit
Mit der Zuordnung zu den Handlungsfeldern und den Teilzielen ist auch der Bezug zu den beschriebenen Stärken und Schwächen, den Zielen und der Entwicklungsstrategie eindeutig hergestellt.
Übersichten über die veranschlagten Kosten sind in den folgenden Grafiken dargestellt.
Gesamtkosten aller Handlungsfelder
Ein Großteil des erforderlichen Eigenanteils kommt insbesondere auf die Kommunen im OSL-Gebiet zu. Diese haben bereits in der Vergangenheit bewiesen, dass sie in der Lage sind, die Eigenmittel aufzubringen. Auch bei den Wirtschafts- und Sozialpartnern gibt es einige potente Organisationen, die imstande sind, Projekte zu finanzieren. Eine Umsetzung des REK ist daher realistisch und gesichert.
Kriterien für die Auswahl der Leader-Projekte
Die LAG-Versammlung hat am 10. September 2007 Kriterien zur Auswahl und Bewertung der Projektanträge beschlossen. Dabei wird zwischen Ausschluss- und qualitativen Kriterien unterschieden:
Ausschluss-Kriterien
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Die Trägerschaft für das Projekt ist eindeutig geklärt.
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Die Finanzierung ist gesichert.
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Das Projekt ist umsetzungsreif
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Das Projekt entspricht den Zielen des REK.
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Das Projekt kann einem der Handlungsfelder im REK eindeutig zugewiesen werden.
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Ein positiver oder zumindest neutraler Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung ist gegeben.
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Das Projekt liegt im LAG-Gebiet.
Bei den qualitativen Kriterien können für jeden Aspekt 0 bis 5 Punkte vergeben werden. Die Kriterien 1. bis 3. sollen höher bewertet werden. Deshalb zählen die dafür vergebenen Punkte 1,5-fach.
Die Summe aller Punkte muss inklusive diesem Faktor mindestens 20 ergeben, damit ein Projekt ausreichend qualifiziert ist. Bei höherer Punktezahl ergibt sich eine Rangfolge, nach der die Projekte ausgewählt werden können.
Qualitative Kriterien
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Das Projekt stärkt die Kooperation im Oberpfälzer Seenland in besonderem Maße.
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Das Projekt hat einen übergreifenden Nutzen für das Oberpfälzer Seenland.
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Das Projekt ist innovativ und im Oberpfälzer Seenland einmalig.
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Das Projekt begegnet im besonderen Maße den Herausforderungen des demografischen Wandels und fördert den Dialog zwischen den Generationen.
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Das Projekt stärkt das Gesamtangebot im Bereich Kultur, Freizeit, Tourismus, Naherholung.
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Das Projekt trägt zum Erhalt und zur Erlebbarkeit von Natur, Landschaft, Land- und Forstwirtschaft in besonderem Maß bei.
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Das Projekt trägt zum Klimaschutz oder zur Nutzung regionaler Energieressourcen bei.